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Insel Santiago |
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Die bunte geschäftstüchtige HauptinselFür meine Weiterreise auf die vierte Insel stand wieder ein Flug an. Zunächst zwar mit der Fähre zurück nach São Vicente, aber dann mit »TACV« in die Kapverden-Hauptstadt Praia. Und jetzt trat das ein, wovor jedem Kapverden-Reisenden graust: Der Flugausfall. Mein Mittagsflug von São Vicente nach Santiago hatte »TACV« gestrichen. Die nächste Fluggelegenheit war um 21:20 Uhr und das auch noch indirekt über Sal mit Ankunft in Praia um 23:25 Uhr. Dabei sah mein Reiseplan noch am selben Tag die Weiterreise ins 60 Kilometer entfernte Tarrafal vor. Gut, den Mietwagenkontakt um Mitternacht zum Flughafen bestellen, konnte ich vergessen und die nächtliche Überlandfahrt sowieso. Jetzt war Improvisationstalent gefragt. Nachdem der erste Schrecken vorüber war, organisierte ich telefonisch eine Behelfsübernachtung in einem Hotel in Praia, das ich aus meinem Reiseführer rausgesucht hatte. Den Mietwagenkontakt bestellte ich für den nächsten Morgen ins Hotel und meine Ankunft im Hotel in Tarrafal kündigte ich für einen Tag später an. Die Hotelrechnung von Praia und die Taxikosten hatte ich übrigens bei »TACV« eingereicht. Mal sehen ob die Erstattung meiner Auslagen aufgrund einer von »TACV« selbst verursachten neunstündigen Verspätung genehmigt wird... Zwei Jahre später: Trotz meiner mehrmaligen Nachfragen habe ich nie mehr etwas von »TACV« gehört. |
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Monte Tchôta |
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Also einen Tag später als geplant nahm ich am Hotel in Praia den Mietwagen in Empfang und ich fuhr erst jetzt in Richtung Tarrafal los. Dafür wollte ich mir den ganzen Tag gönnen und aus der Anreise zugleich ein Erlebnis machen. Somit blieb ich bei São Domingos nicht auf der Hauptstraße, sondern steuerte über eine Nebenstraße den Monte Tchôta an. In landschaftlich schöner Umgebung durchfuhr ich den Ort Rui Vaz, von dem ich mir allerdings mehr erhofft hatte. Die Straße endete vor dem Tor einer bewachten militärischen Anlage. Um mich herum sah ich nur Bäume, aber keinen Aussichtspunkt. Ich fragte die zwei in Uniform bewaffneten Jungs und sie baten mich auf den Hof zu fahren. Einer von ihnen gab mir dann tatsächlich eine Führung übers Gelände und er stieg mit mir auf den etwa 50 Meter hohen Turm. Hier hatte ich freie Sicht auf die zum Greifen nahe Pico d'Antonia, ins Tal von São Jorge dos Orgãos und überhaupt war rund um mich herum alles frei. Ich denke, dass die Jungs froh waren, dass ausnahmsweise mal einer auf Stippvisite vorbei kam und ein wenig Abwechslung in der sonstigen Langeweile verursachte... |
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São Jorge dos Orgãos |
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Froh über dieses positive Erlebnis fuhr ich nach São Domingos zurück um dort der Hauptstraße weiter zu folgen. Bei João Teves ließ ich den Stausee rechts liegen, um ihn für ein anderes Mal aufzuheben. Stattdessen fuhr ich in das Tal von São Jorge dos Orgãos hinein. Der verschlafene Ort bietet abgesehen von der kleinen schmucken Kirche zwei Attraktionen. Zum Einen ist das der botanische Garten und zum Anderen der Aussichtsbalkon. Im botanischen Garten bekam ich wieder eine persönliche Einzelführung, die etwa zwanzig Minuten dauerte. Und als ich am Ende fragte wieviel ich ihm zahlen soll, bekam ich die Antwort: »Soviel, wie es Ihnen Wert ist...«. Ich gab ihm dann einen Fünfhunderter. Wenig oberhalb der Ortschaft befindet sich der etwas heruntergekommene Aussichtsbalkon, der einen schönen Blick ins Tal nach Osten und einen Blick auf den markanten Monte João Teves bietet. Anschließend fuhr ich die Straße weiter hinauf, bis sie wenig später in Longueira endete. Dort teilen sich eine Schule und eine Schnapsbrennerei in bemerkenswerter Symbiose den Raum. |
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Águas Belas |
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Inzwischen war ich in Tarrafal angekommen und ich hatte mein Zimmer im Appartmenthotel »King Fisher« bezogen. Von hier machte ich mich auf den weg nach Ribeira da Barca an Santiagos Westküste. Ich wollte von dort nach Achada Leite und eventuell weiter nach Águas Belas wandern. Übrigens, meine rechte große Zehe war dank der Medikation wieder schmerzfrei. Kaum war ich in Ribeira da Barca aus meinem Auto ausgestiegen, standen schon drei Jungs um mich herum, die mit Fotoalbum und Preisliste im Anschlag sich als Wanderführer ausgaben und die schöne Umgebung anpriesen. Nach einiger Überlegung dachte ich mir, dass es wahrscheinlich gar nicht so verkehrt sei einen Ortskundigen dabei zu haben. Also engagierte ich Einen, der mit mir nach Achada Leite fuhr und der mich dann zielsicher zu Fuß nach Águas Belas begleitete. Zurück in Ribeira da Barca waren auch die beiden anderen schon wieder da und wir gingen zusammen ins Restaurant. Denn die Erwartungshaltung ist schon dass die »reichen« Touristen sich den ganzen Tag um einen kümmern, inklusive Verpflegung. Aber dafür hatten sie ja auch was geleistet. |
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Serra Malagueta |
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Heute entschloss ich mich für die Serra Malagueta, die die höchste Erhebung in Santiagos Norden darstellt. Auf ungefährer Passhöhe, wo sich der Eingang zum Nationalpark befindet, stellte ich mein Auto ab. Am Kassenhäuschen sollte Eintrittsgeld verlangt werden, doch es war kein Bediensteter zum Kassieren da. An der Infotafel informierte ich mich über die Wanderung, die etwa anderthalb Stunden dauern und etwa 200 Höhenmeter überwinden sollte. Dann marschierte ich über den leicht ansteigenden Weg los. Schon bald gab der Weg zur rechten Seite den Blick zur Westküste frei. Irgendwann drehte der Weg, der sich stets am Grat orientierte, in Richtung Osten. Weitere Panoramen in Richtung Pico d'Antonia folgten. Ich lief weiter an einer geschlossenen Wirtschaft vorbei, bis schließlich der Weg an einem Sendemast endete. Hier blickte ich in die Täler von Gongon und São Miguel wohin Pfade hinunterführen. Während ich dieselbe Strecke wieder zurück lief, überholte mich ein Fahrzeug von der Naturparkverwaltung. Das Angebot zur Mitfahrt schlug ich nicht aus. Es sparte mir eine Stunde Fußweg auf einer Strecke die ich eh schon kannte. |
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Poilon |
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Da die vorige Wanderung in der Serra Malagueta gerade nur den Vormittag gefüllt hatte, blieb mir Zeit eine weitere Attraktion Santiagos zu besichtigen. Und zwar den größten Kapokbaum der Insel, auch Poilon genannt. Dazu fuhr ich in Richtung Assomada und ich parkte mein Auto an der Kirche »Matriz Santa Catarina«. Von hier konnte ich den Poilon tief unten im Tal schon wahrnehmen. Über Pfade die von den Anwohnern genutzt werden um zu ihren Wohnungen zu kommen, stieg ich in den Talgrund von Boa Entrada ab. Dann folgte ich im Tal dem leicht ansteigenden Fahrweg nach rechts. Dabei bin ich glatt an dem Poilon vorbeigelaufen, da er nicht unmittelbar am Fahrweg steht und von sonstigen Bäumen verdeckt wird. Schließlich fand ich dann den Einstieg in einen schmalen Pfad hinauf zu dessen gewaltigen Stamm. Wie so oft auf meinen Wanderungen war am Ziel mal wieder kein Mensch zu sehen, sodass ich auch hier in Ruhe einige Bilder machen konnte. Für den Rückweg nahm ich dieselben Pfade. Als Alternative kann man bis Assomada weiterlaufen und sich dann per Taxi nach Santa Catarina zurückfahren lassen. |
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Cidade da Praia |
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Meine Abreise von Tarrafal nach Praia wurde von einem kleinen Unfall begleitet. Als ich beim Frühstück war hatte ein LKW mein Auto, das auf dem Hotelgelände geparkt stand, von hinten angefahren. Jetzt stand es mit einem platten linken hinteren Reifen da. Aber wozu hat ein Geländewagen das fünfte Rad hinten dran, wenn nicht für den Reifenwechsel? Die Leute vor Ort regelten dies umgehend, sowie den Kontakt mit meinem Autovermieter. Unkompliziert und ohne Papierkram. Als das Rad ausgetauscht war konnte ich über die Ostküste in Richtung Süden fahren und ich stattete dabei dem von Chinesen erbauten Staudamm bei Poilão einen Besuch ab. In den frühen Mittagsstunden erreichte ich Praia und ich nutzte die Zeit für einen Stadtrundgang. Das Zentrum Praias liegt auf einem Plateau. Hier befinden sich der Presidentenpalast, die Praça Alexandre de Albuquerque, die Praça Luis de Camões, ein Monument, ein Aussichtspunkt und zwei Kirchen. Aber das war's dann auch. Einen ganzen Tag braucht man hier nicht verbringen und so suchte ich dann anschließend mein Hotel im Diplomatenviertel Prainha auf. |
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Cidade Velha |
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Ist die Hauptstadt Praia der Kapverdischen Inseln nicht sonderlich interessant, so ist es die alte Hauptstadt, Cidade Velha, umso mehr. Das heutige UNESCO-Weltkulturerbe hatte in früheren Jahrhunderten eine Schlüsselrolle in der Entdeckung und Kolonialisierung Amerikas und in der Entwicklung des Sklavenhandels gespielt. Der Pelourinho, zu Deutsch Pranger, auf dem zentralen Platz in Cidade Velha erinnert an diese vergangene Zeit. Die Festung São Filipe erinnert ebenfalls an vergangene Zeiten, als Cidade Velha vor verlustreichen Plünderungen und Zerstörungen gerettet werden musste. Hier startete ich meinen Rundgang. Nach der Besichtigung der Festung lief ich in die Stadt zum Pelourinho und zur historischen Rua Banana hinunter, wo sich kleine Häuschen in Kolonialarchitektur aneinanderreihen. Hier, wo die meisten Touristen umkehren, bin ich weiter in die Ribeira von Cidade Velha in Richtung Águas Verdes gelaufen. Vorbei an zwei Kapokbäumen erreichte ich am Ende des Tales eine Hüttenansammlung von der ich rechts den Hang ins Dorf Calabaceira hinaufgelaufen bin. Von dort fand ich wieder zurück zur Festung. |
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